Soweit so gut..

Auch wenn Amai ihre Zahnspange wegen der Grippe nicht lange in der Schule "ausführen" konnte, hat sich doch eine unserer Hauptsorgen nicht bestätigt, sondern ist eher ins  Gegenteil umgeschlagen.
 

Ich kenne das Elend um die Brackets nicht. Als Kind hatte ich nur so eine rausnehmbare Spange, die "außer Spesen- nichts gewesen"  nichts gebracht. Ein furchtbares Teil, dass jeden Morgen nach dem aufstehen erstmal aus den staubigsten Ecken im Bett  rausgeklaubt werden musste.  EKLIG! !!!!!!!!
 

Vater Spillie dagegen hatte "das Glück"  Brackets zu bekommen.  Nun hat er schöne Zähne und kann Amai auch den einen oder anderen Tipp geben um ihr "Elend"* zu erleichtern.
 

*Vater Spillies  Zahnspangentrick:
Amai ist wirklich kein  Jammerlappen, aber wenn man fiese erkältet ist und einen dann auch noch das Endstück vom  Draht, hinten links und rechts in die Wange sticht, kann man schonmal  unleidlich werden.
 

Wenn man dann unleidlich ist ,kann es passieren, dass man im Mund rumfummelt und dabei den Draht abreißt. ..... *hüstel* ...das kann einem auch zwei Tage hintereinander passieren. Nach einer harten Nacht mit wunden blutigen Wangeninnenräumen und heißen Tränen, habe ich der  Amai Gurkenkügelchen geschnitzt, die sie hinten auf die Drahtspitzen gesetzt hat.
 

Das war ein Anfang, der Linderung verschafft hat, aber auf Dauer wahrscheinlich nicht gut wäre, wegen dem vielen Wasser das die Wange aufweicht.
 

Vater Spillie berichtete dann von Honigwachskerzen, von denen man Kügelchen abknibbeln und hinten auf die Enden setzen konnte.

Aber woher auf die Schnelle eine Bienenkerze herbekommen?

 

Lange Rede kurzer Sinn: Kerze war nicht nötig, es gibt in der Apotheke extra Zahnspangenwachs, dass  ähnlich ist und Amai endlich Linderung verschaffte.
 

Damit ist die Geschichte aber nicht vorbei: Wir mussten dann ja nochmal zum Zahnarzt unseres Vertrauens um den Draht  am einzementierten Band hinten wieder festzustellen und der hatte dann die gute Idee, die Kunststoffmasse ,die man sonst in die Füllung macht, zu kugeln,hinten auf den Draht zu stecken und auszuhärten.
 

Nun haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, der Draht kann sich nicht so schnell wieder lösen und piksen tut er auch nicht mehr. Da hat er nun davon, der Draht.

Amai ist schmerzfrei und hat die erste Nacht seit Tagen fast durchgeschlafen. Nun bekämpfen wir den blöden Husten.
 

Aber das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen.

Wie gesagt, Vater Spillie, alter Zahnspangenveteran , musste sich im Teeniealter einiges anhören. ...Eisenbeisser, Eisenfresse. ... und so weiter . Ich erinnere mich an Mitschüler, die auch so gequält wurden. .. ganz schlimm.
 

Vater Spillie und ich haben uns schon ausgemalt, was wir mit eventuellen Rüpelkinder machen und was wir dem Kind, den Eltern, den Lehrern , der Schulaufsichtsbehörde, der Bildungsministerin, der Kanzlerin und dem Papst erzählen, wenn einer unsere sowieso gebeutelte Amai ärgert.

                            

 

ABER. (..... und ich denke, das ist der Vorteil das es sich hier um Grundschulkinder handelt), es war genau andersrum:
 

C. hat sich mit N. überboten,  welches Geschwister die größere Zahnspange hatte.
 

D. hat einen langen Vortag gehalten, dass er auf alle Fälle auch in der nächsten Zeit eine Spange bekommt.
 

M. hat bei uns gespielt und seine Mutter quasi angebettelt, dass er auch eine Spange bekommt.
 

J. hat hier angerufen und sich nach Amais Befinden erkundigt. ... Amai war darüber übrigens zu Tränen gerührt.

Also Fazit:

Keine Stänkereien, sondern eher freudige Erwartungen auf die eigene Zahnspange.  Nun gut. .. die Zahnärzte wollen ja auch von was leben.